Atlantikausschnitt Kartenmeteorologie

Wetterwissen Modellkarten Viererpanell Atlantikausschnitt

Überblick der verschiedenen Modellkarten 

Verschiedene Modellkarten sind in der Vorhersage unbedingt erforderlich !

300 hPa :

Gibt Aufschluss über die Lage von Trögen und Keilen, mögliche Cut-off-Prozessen sowie Jetstreams. Linker Jetauszug und rechter Jetauszug sind hebungsfördernd. Linker Jeteinzug und rechter Jetauszug absinkfördernd. Außerdem sieht man diffluente Jetbreiche, Trogachsen, stark gekrümmte Bereiche = Krümmungsvorticity.

700 hPa – Feuchte 

zeigt wie aktiv vorhandene fronten sind, ob genügend Feuchte für Wolkenbildung -/ Niederschlag vorhanden ist, insbesondere in dem Niveau, wo konvektive effektive Niederschlagsbildung stattfindet.

500 hPa – relative Vorticity

setzt sich aus Krümmungsvorticity und Scherungsvorticity zusammen. Stromabwärts der Vorticitymaxima herrscht ein Maximum an Vorticityadvektion ( Vortmax ). Relative Vorticity nimmt bei starker Krümmung / Scherung zu.

850 hPa Theta E 

sind ein guter Indikator für die Lage von Frontensystemen. fronten liegen immer auf der warmen Seite der Drängungszone der Isothermen. Bei gut durchmischten Verhältnissen ( hochreichender Kaltluftadvektion ) kann man von den Theta E- Werten direkt auf die Schneefallgrenze am Boden schließen. Hohe Werte deuten auf einen hohen Feuchtegehalt hin. Theta E beschreibt die Temperatur, die man erhalten würde, wenn man all die Feuchte aus der Luftmasse auskondensieren lassen würde. Daher ist der Theta E immer höher als die Temperatur.

Wetterwissen Modellkarten Viererpanell Atlantikausschnitt

Zwischen der Temperatur von 850 hPa und 500 hPa lässt sich der vertikale Temperaturgradient ermitteln. Der wird auch Delta T genannt. Ab -25 Grad ist die Atmosphäre labil und bei -30 Grad hoch labil.

Hohe Theta E ( 50°C ) kann Gewitter oder Niederschlag unterdrücken wenn sich in den höheren Schichten eine Inversion gebildet hat.

Das Starkwindband ( Jetstream / Mid Level Jet ) wird ab 60 Knoten definiert. Der Streifen mit der höchsten Geschwindigkeit wird Jetstreak genannt. Klassische Sturm- und Orkantiefs entstehen meisst bei gradlinigen Jet und viel Scherungsvorticity.

Bei viel Krümmungsvorticity okkludieren Tiefs schneller. Bei hoher relativer Vorticity addieren sich zyklonale Krümmungs- und Scherungsvorticity. Das Produkt ist positive Vorticityadvektion ( PVA ). In den Gebieten mit PVA mit der stärksten Hebung können sich am Boden Tiefdruckgebiete entwickeln, in den NVA-Gebieten Hochdruckgebiete. Ein Bodentief, das sich hingegen mit der Nähe zur Jetachse bewegt, vertieft sich wegen der Vorticityfreiheit nicht. Es kann aber recht hohe Zuggeschwindigkeiten erreichen und über kurze Zeit große Entfernungen zurückegen ( 1000 km in 24 Stunden ). Ein derartiges Tief wird Schnellläufer genannt. Sind hohe Veragerungsgeschwindigkeit und starker Druckabfall kombiniert, können die Winde in Bodennähe Orkanstärke erreichen.

850 hPa Wind

Bei böigem Wind kann man den dargestellten Wind verdoppeln. Schauer und Gewitter können den Höhenwind 700 hPa in den Abwind mit einbeziehen so Sturm- und Orkanböen verursachen ( Impulstransport ). 850 hPa Karten sind gute Indikatoren für Sturmfelder.  Über 22 m/s = 45 Knoten in 850 hPa bedeuten Böen der Stärke 9 ab ca. 300 Meter.

 

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1975 in Siegburg geboren. Hauptschulabschluss, keine Ausbildung. Frührentner.

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