Analyse zeigt Schäden nach einem wahrscheinlichen Downburst in Thüringen
möglicher Downburst sorgt nördlich von Zella für schwere Vegetationsschäden
Am 26.Juni 2024 kam es in Thüringen zu mehreren unwetterartigen Gewittern. Diese brachten vor allem sehr viel Niederschlag aber auch punktuelle Sturmböen. Einer dieser Schwergewitter zog auch über das Orlatal und löste sehr wahrscheinlich einen Downburst ( Gewitterfallböe ) aus. Dabei traf es ein Waldstück nördlich von Zella wo es einige Vegetationsschäden und einen umgestürzten massiven Jägerstand gab.
Das Satellitenbild zeigt die Übersicht und den Ort des Geschehens. Zella befindet sich nördlich von Krölpa und Rockendorf im Saale-Orla-Kreis in der sogenannten Orlasenke. In der Nähe gibt es auch eine amtliche Wetterstation des deutschen Wetterdienstes ( Standort Krölpa-Rockendorf ) und der Wetterservice Thüringen ist auch nicht weit vom Schadensort entfernt. Am Ostrand der Karte sehen wir noch die Stadt Pößneck.
Diese aufziehende Gewitterzelle hat diesen möglichen Downburst / Microburst ausgelöst. Bei einem dieser Windphänomene stürzt kalte Luft mit Niederschlag wie ein Stein zu Boden und breitet sich dann horizontal aus. Dabei können Windgeschwindigkeiten bis zur Orkanstärke erreicht werden. Schaut man sich den Niederschlagskern an so kann man den Ansatz eines Regenfußes erkennen der auf eine Entwicklung eines Downbursts hinweisen könnte. Im Gegensatz zu einem Tornado unterscheidet sich das Schadensbild deutlich. So zeigt sich das Böenereigniss daran, das alle Bäume in eine Richtung gefallen und geschädigt wurden. Bei einem Tornado würde es eher durcheinander aussehen durch die Drehbewegung.
Diese Grafik zeigt das sogenannte Stormtracking von Kachelmannwetter. Hierbei ist noch das Niederschlagsradar eingebettet. Deutlich sehen wir eine Zelle mit einem starken Kern im Bereich des möglichen Starkwindereigniss.
Schaut man sich die Windmeldung der in der Nähe befindlichen amtlichen Wetterstation des deutschen Wetterdienstes, so sehen wir hier 80 km/h in einer Böe was der Windstärke 9 entspricht. Dabei befand sich die Wetterstation noch am Rande des Starkwindereignisses wo ich derzeit von einer Geschwindigkeit von 100 bis 110 km/h ausgehe was der Windstärke 10 bis 11 entsprechen würde.
Analyse Starkwindereigniss Zelle Schadensbilder
Am Rande des Schadensbildes zeigen sich abgebrochene Äste.
Hier sehen wir den umgewehten Jägerstand und ein Schild das die Sperrung des betroffenen Weges anzeigt.
Es zeigen sich viele umgestürzte Bäume. Diese waren nicht nur Nadelbäume sondern auch Laubbäume die es erwischt hat.
Teilweise brachen die Stämme der Bäume
Nach derzeitigem Stand und des Schadensbildes gehe ich derzeit von einer starken Gewitterfallböe aus. Die Bäume und Äste lagen in einer Richtung quasi von Ost nach West. Ich konnte die Zelle beobachten, brachten uns aber kurz vor dem Eintreffen der Zelle in Sicherheit. Man sieht, das man bei Gewittern auch die Wälder meiden sollte. Denn es droht nicht nur Blitzschlag sondern auch solche Ereignisse können auftreten.