Satellitenbild Thüringen

Unwetterlage 12-07-2024

Unwetter sorgten in Deutschland für einige Schäden !

Unwetter sorgten auch in Thüringen für Schäden und es gab mindestens einen Tornado im Münsterland !

Erneut zeigte es sich, wie wichtig es ist, die Warnungen der Wetterdienste ernst zunehmen. Am Vormittag und auch in den Morgenstunden sowie im weiteren Verlauf des Tages kam es in Deutschland zu einigen schweren Gewittern. Dabei trat in Telgte ( NRW ) sogar ein Tornado auf. In Oberbayern gab es Hagelmassen und Gewitterböen sorgten für umgestürzte Bäume und beschädigte Gebäude. In Tschechien wurde ein Festivalgelände verwüstet. Auch Thüringen wurde getroffen. Ein Gewitterkomplex zog über den Saale-Orla-Kreis und sorgte vor allem ab Pößneck für heftige Regenfälle und dementsprechende Überflutungen. Im Südwesten , im Bereich des Wetzsteins gab es sogar eine Hagelzelle. Der Komplex schwankte in seine Stärke, nahm aber ab Pößneck wieder deutlich an Stärke zu. Ein positiver Blitzeinschlag im nördlichen Bereich der Stadt dürfte einen ordentlichen Knall ausgelösst haben. 

Ursache war ein Bodentief, das von der Biskaya über Frankreich und Deutschland nordostwärts zog. Im Vorfeld wurde sehr feuchte Warmluft nordwärts gelenkt die zudem potentiell instabil geschichtet war und einiges an Energie mitbrachte. Durch einen nachfolgenden Trog gab es eine südwestliche Höhenströmung wodurch es zum Bodenwind eine vertikale Windscherung gab die organisierte Zellen möglich gemacht hat.

Wetterlage und Höhenwetterkarte vom 12 Juli 2024

Die Wetterkarte zeigt hier zum einen den Bodenwind ( schwarz ) und den Höhenwind in ca. 5 bis 6 km Höhe ( hellblau ). Zudem sehen wir sehr heiße Temperaturen über dem östlichen Mittelmeerraum und dem Balkan bis Österreich und der Ukraine. Deutschland wurde nur tangiert sonst hätte es durchaus höhere Energiewerte geben können. dann kam es zur Bildung eine Konvergenz und eine Kaltfront folgte und diese beiden sorgte für die schweren Gewitter und den Tornado in Telgte. Auch die Zellen die über Thüringen gezogen sind rotierten zwischendurch immer wieder mal. Somit bestand auch bei uns Tornadogefahr vor allem weil sich immer wieder der Mesoindex anschlug. Bislang ist mir aber aus Thüringen kein Tornado bekannt. 

Unwetter Stormtracking

Diese Grafik von Kachelmannwetter  zeigt den Zellkomplex. Mit diesem Stormtracking lassen sich Gewitter- und Unwetterzellen gut verfolgen. Je roter die Färbung, desto stärker der Niederschlag. Bei einem violetten Kern ist Hagel möglich. Hier die violett eingekreiste Zelle. Diese schwächte sich aber wieder ab während die die eigentliche Unwetterzelle sich nur kurz abschwächte und sich bereits ab Krölpa wieder intensivierte. Das Gewittersystem zeigte sich sehr blitzintensiv wobei die meissten Blitze in den Wolken verblieben. 

Unwetter Thüringen regenmenge

Wir sehen hier die 24 Stunden Regenmengen die durch das Gewittersystem entstanden sind wobei diese teilweise innerhalb einer Stunde aufgetreten sind. Ich habe bei mir z.B. 18 mm gemessen und die Wetterstation des deutschen Wetterdienstes Krölpa-Rockendorf kommt auf 21 mm. In Schmieritz-Weltwitz sind es sogar 25 mm gewesen und in Harth-Pöllnitz-Neundorf sind es 40 mm gewesen. Das blieb dementsprechend nicht ohne Folgen denn es gab dann die punktuellen Überflutungen. zudem habe ich das betroffene Areal und die Verlagerungsrichtung eingetragen. Typisch bei Gewittern sind teilweise die eng begrenzten Unterschiede. Solche Unterschiede können sich sogar auf ein paar 100 Meter beschränken. das macht die Prognose auch zu einer Herausforderung.

Satellitenbild Thüringen

Das Satellitenbild zeigt das Gewittersystem aus 36000 m Höhe. Deutlich erkennt man die ganzen Quellungen was zeigt das die Entwicklung dieser Zellen weiter fortgeschritten ist.

Satellitenbild Mitteleuropa / Deutschland

Schaut man auf Mitteleuropa / Deutschland sehen wir unseren Gewitterkomplex aber einen weiteren im Nordwesten. Diese beinhaltete die Gewitterzelle mit dem Tornado. Auch über Norditalien und den Alpen zeigen sich die typischen weißen Kleckse von Gewitterzellen die auch dort Unwetter brachten.

Wie schon erwähnt ist es wichtig, die Warnungen der Wetterdienste ernst zu nehmen. Denn die engbegrenzen Unterschiede können teilweise große Gefahren mit sich bringen wie z.B. überflutete Keller oder Tiefgaragen oder auch Unterführungen.

Die Unwetter werden uns wohl jährlich begleiten, da das Klima immer milder wird. So wurde der angepeilte 1.5 Grad Schwellenwert an mehreren Monaten schon deutlich überschritten. Das bedeutet aber, das es mehr Energie gibt die möglichen Unwetter zur Verfügung steht und da Warmluft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als Kaltluft sind auch intensivere Niederschlagsmengen möglich. es gibt derzeit Länder die die gegenteiligen Probleme haben. In den USA wurde im Death-Valley über 50 Grad gemessen. In einigen gebieten brennen wieder die Wälder. Hitze auch derzeit besonders im Bereich des Balkans mit deutlich über 30 Grad.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert