Wettervorhersage zeigt sich zunehmend wechselhafter
Tief Constantin bringt uns wenig winterliche Aussichten
Die Wetterkarte zeigt ein kräftiges hochreichendes Tief, mit dem Namen Constantin, über dem Nordatlantik. Aufgrund von mittleren Windgeschwindigkeiten von 75 km/h ist der Schwellenwert für ein Sturmtief erreicht. Auf seiner Vorderseite wird weiterhin milde Luft nach Deutschland geführt wobei Deutschland sich heute im Warmsektor des Tiefs befindet. In der Höhe zeigt sich ein Höhenrücken desses Achse über der Osthälfte von Deutschland verläuft. Über Westeuropa zeigt sich eine Kaltfront, die sich weiter nach Osten verlagern wird. Zudem zeigt sich von Portugal bis zur Westküste Irlands die Achse eines Troges.
Zwischen dem Höhenrücken und dem Trog sorgt Hebung für Druckabfall während vor dem Höhenrücken Absinken für Druckanstieg führt. Dadurch wird über Russland ein Hochdruckgebiet gestützt. Die Hebungsvorgänge über Deutschland sind nur schwach ausgeprägt was daran liegt, das Trog und Tief eher nordostwärts gedrängt werden.
Tief Constantin verlagert sich bis Sonntagmittag weiter in Richtung der Shetland Inseln und die Kaltfront über Deutschland gerät ins Schleifen. Dabei verliert die Front an Dynamik und lösst sich wahrscheinlich sogar auf. Das Hoch über Russland stemmt sich weiter gegen die Arlantikströmung und so müssen die Tiefs nordwärts ausweichen wie wir hier sehen. Deutschland bekommt zwar kühle Luft aber diese wird durch den Atlantik angewärmt und bringt weiterhin kaum winterliche Verhältnisse, ausser in den Mittelgebirgen und den Alpen.
Ursache Westwetterlage
Die Grafik zeigt uns eine typische Westwetterlage. Dabei ist die Strömung von West nach Ost gerichtet. Hierbei liegt Deutschland im Einfluss der atlantischen Strömung und somit auch unter dem Einfluss der wechselhaftes Westwetterlage. Dabei wechseln sich Hoch und Tiefs wie aber auch Tröge und Rücken ab und Deutschland gelangt abwechselnd in den Warmsektor und auf die kalte Rückseite der atlantischen Tiefs. Diese Westwetterlage lässt sich auch an der nordatlantischen Oczillation ablesen, den sogenannten NAO-Index. Bei einer Westwetterlage ist dieser überwiegend positiv aufgrund des Islandtiefs und des Azorenhochs. Je stärker die Unterschiede sind desto kräftiger ist die Strömung ( Jetstream, Mid Level-Jet, bodenahe Strömung ) und es können sich gerne Randtiefs, Schnellläufer entwickeln, die sich zu kleinen Sturm- oder Orkantiefs entwickeln können.
Auch die sogenannte Aplitude zwischen der Trogachse und der Achse des Höhenrückens ist erwähnenswert. Ist diese seit weit ausgeprägt, desto langsamer verlagern sich die Wettersysteme. Daraus entstehen gerne lange Tiefdrucklagen oder langanhaltende Hochdrucklage oder blockierende Hochdrucklage. Ist der Unterschied deutlich geringer, so verlagern sich die Wettersysteme schneller. Abwechseln wird polare Kaltluft angezapft oder subtropische Warmluft.
Die Wettervorhersage Thüringen bis Sonntagabend den 08.01.2023
Die Wettervorhersage zeigt uns heute eher trockenes Wetter. Dabei ist es oftmals heiter bis wolkig, teils auch stark bewölkt. Die Temperaturen erreichen Werte von 10 Grad im Thüringer Becken und Artern sowie 5 bis 7 Grad auf dem Rennweg. Verbreitet aber 7 bis 9 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig und nimmt bis zum Abend noch etwas zu. Vor allem auf den Hochlagen des Thüringer Waldes können am Abend steife bis stürmische Böen auftreten aber auch sonst kann es zu starken Böen der Stärke 5 kommen.
Die Schneefallgrenze wie auch die 0°C- Grenze zeigen sich für einen januar auf einem sehr hohen Niveau. Dabei liegen selbst die höchsten Lagen von Thüringen ausserhalb der Schneefallgrenze. Die Sichtweiten sind unterschiedlich denn bei niedrigen Wolken können manche Gebiete quasi im Nebel liegen oder auch starkem Dunst. Pollenallergiker müssen sich auf erste Haselpollen einstellen.
Am Sonntag können bei wechselnder bis starker Bewölkung einzelne Regenschauer auftreten. Vor allem am Vormittag können weitere starke bis stiefe Böen mit Stärken von 5 bis 7 auftreten, die am nachmittag wieder deutlich nachlassen. Bis in den Hochlagen, treten ähnliche Temperaturen wie am heutigen Samstag auf. In unseren höheren Lagen allerdings sind teilweise nur noch 3 bis 5 Grad zu erwarten.
Der Trend für die kommenden tage zeigt sich zumindest in den tiefern Lagen wenig winterlich. Die Modellrechnung der verschiedenen Wettermodelle liegen überwiegend bei Werten zwischen 5 bis 10 Grad. Ob es nach hinten hinaus dann wieder deutlich kälter wird, wie hier angedeutet, bleibt abzuwarten. derzeit jedoch ist kein Wintereinbruch in Sicht.