Am morgigen Mittwoch zeigt sich ein größeres Problem der Wettervorhersage, das auch die Folgetage bestand hat. Hier sehen wir den Grund.
Die Karten zeigen zum einen, die typische Isobarenkarte des auf Meereshöhe reduzierten Luftdrucks die wir auch aus den Wettervorhersagen kennen. Die andere Karte zeigt die Höhenwetterkarte und die Situation im 500 hPa Niveau in ca. 5 bis 6 km Höhe.
Im Gegensatz zu Bodentiefs, kann man Höhentiefs auf den Bodendruckkarten nicht erkennen. In diesem Fall würde man von Hochdruckwetter und freundlichem Wetter ausgehen. Allerdings zeigt die Höhenwetterkarte ein ganz anderes Bild.
Es zeigt ein Höhentief gefüllt mit Höhenkaltluft mit Werten von deutlich unter -30 Grad Celsius und auch die Strömung sieht anders aus. Diese Höhentiefs eiern oftmals wie Fettaugen auf einer Suppe in der Atmosphäre umher und sind daher schlecht einschätzbar.
Aufgrund dieses Lagebildes ist es für uns Wetterfrösche wichtig auch die Höhenwetterkarten einzusehen und deren Entwicklung. Höhentiefs oder auch Kaltlufttropfen können trotz schönstem Hochdruckwetter, Schauer und Gewitter auslösen. In unserem Fall wechselhaftes Aprilwetter mit abgesenkter Schneefallgrenze.
Im Norden von Europa liegt noch immer winterliche Kaltluft während im Süden von Europa wie auch in Afrika schon heiße 30 Grad erreicht werden. Bei einem Skandinavienhoch wird aus Norden die Kaltluft angezapft und die Temperaturen werden über Deutschland gedämpft.
Bei einem Atlantiktief könnte die Warmluft im Süden angezapft werden und wir hätten wahrscheinlich frühlingshaftes Wetter zu erwarten wie z.B. womöglich am Wochenende.
Das Höhentief macht es ähnlich allerdings hier im Bereich des Hochdruckeinflusses wobei nach Südost- und Süddeutschland ebenfalls Tiefdruckeinfluss herrscht. Die Bodentemperaturen zeigen sich unter dem Höhentief ebenfalls deutlich tiefer als im weiteren Umfeld.
So ist es für uns Wetterfrösche zu wissen, wie es in den anderen HHöhenschichten aussieht. In der Höhenkarte von 300 hPa in ca. 8 bis 11 km Höhe findet sich der Jetstream. In 850 hpa in ca. 1,44 km Höhe die planetarische Grenzschicht. Das ist die Schicht an dem der Boden seinen Einfluss auf Wind und Temperatur verliert. Daher wird gerne die 850 hPa Schicht zur Berechnung der vertikalen Temperaturabnahme ( Delta T ) verwendet um zu sehen, ob eine labile Schichtung vorliegt, die Schauer und Gewitter auslösst. Dieses passiert gerne bei Höhentiefs und Trögen. Auch Sturmfelder lassen sich in der Höhe besser erkennen.
[…] Zum Thema Höhentief vs. Bodenhoch finden Sie hier noch Infos : https://wetterservicethueringen.com/wordpress/bodenhoch-vs-hoehentief-19-04-2023/ […]