Das Jahr 2022 war für Thüringen zu warm und zu trocken
Klimarueckblick zeigt für Deutschland das gleiche Bild
Wir schauen mal, wie das Jahr 2022 für Thüringen ausgefallen ist und auch auf Deutschland schauen wir. Es handelt sich um Daten aus dem deutschen Klimaatlas über den deutschen Wetterdienst.
Rückblick Deutschland 2022
Das Jahr 2022 war in Deutschland wieder deutlich zu warm ausgefallen. Wir sehen hier vielfach die rote Farbe für eine Abweichung von mehr als 2 Grad und selbst in den Mittelgebirgen war es deutlich zu warm als im langjährigen Mittel. Hier wird die Zeitreihe von 1970 bis 2000 zum Vergleich herangezogen. Auch an unseren Küsten war das Jahr 2022 zu warm ausgefallen was auch unsere Inseln betrifft. Im Klimatrend zeigt sich dabei ebenfalls nur eine Richtung, nach oben.
Laut WMO soll das Jahr 2022 global das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichungen gewesen sein, wie es heute aus den Medien zu erfahren war. Dabei kann man den Klimawandel nicht leugnen. Selbst kühle Tage können immer wieder auftreten was aber kaum am Gesamrbild was ändert. Der März 2023 war nicht nur zu kühl sondern auch zu nass, was aber noch keine Aiswirkung auf das Jahresklima hat. Im Pazifik deutet sich sogar das Klimaphänomen La Nino an. Dabei sind die Wettersituationen dort umgekehrt mit einem sehr nassen Südamerika ( besonders die Pazifikküste ) und einem trockenen Australien und Indonesien wie auch andere Gebiete.
Diese Karte zeigt, das weite Teile Deutschlands 2022 zu trocken ausgefallen sind. Dabei fallen einem sofort die üblichen Gebiete auf wie Teile im Osten / Nordosten aber auffällig ist auch, das selbst der Alpenrand oder auch der Schwarzwald und der Oberrhein zu trocken ausgefallen sind. Nir ganz wenige Gebiete in den Mittelgebirgen sind positiver davon gekommen wie z.B. der Brocken. Diese Bilanz auszugleichen, wird für die Natur kein leichtes Spiel denn es kommt auf die Art des Niederschlags an.
konvektiver Regen : schauerartige Niederschläge, Schauer und Gewitter, in denen es in kurzer Zeit zu großen Regenmengen kommen kann. Der Boden hat kaum Zeit, das Niederschlagswasser aufzunehmen und so fliesst es oberflächig ab in unsere Bäche und Flüsse.
gleichmäßiger Landregen : Ein gleichmäßiger Landregen über mehrere Tage, wäre genau das richtige für uns denn dann hat die Natur bzw. der Boden, genügend Zeit das Niederschlagswasser aufzunehmen. Dabei könnte das notwendige Nass dann auch die tieferen Bodenschichten erreichen die selbst heute noch in vielen Regionen zu trocken sind.
Klimarueckblick Thüringen 2022
Um beim Thema zu bleiben, sehen wir hier die Situation in Thüringen. Selbst hier, war das Jahr 2022 zu trocken ausgefallen und das flächendeckend. Nur ein gebiet sticht heraus und das ist am Südrand des Harzes da es hier häufiger zu Stauniederschlägen kam. Auch unsere Naturschutzgebiete wie der Thüringer Wald oder der Hainich sind zu trocken ausgefallen. Das gleiche gilt auch für die Einzugsgebiete der Flüsse wie der Werra oder die Saale. Diese Trockenheit bzw. Niederschlagsarmut kam durch länger andauernde Hochdrucklagen, die den atlantischen Tiefs den Weg blockiert haben.
Die Zeitreihe zeigt allerdings eine Zunahme der Niederschläge. Dieses kommt durch den Temperaturanstieg zu Stande, den wir gleich sehen werden. Warmluft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Kaltluft. Allerdings kann sich mehr Energie aufbauen und so werden die nicht guten konvektiven Starkregenereignisse zunehmen während der gleichmäßige Niederschlag seltener wird. Dabei steigt auch das Risiko für mögliche regionale Überflutungen an Flüssen und Bächen sowie Erdrutsche werden zunehmen.
Die Grafik zeigt auch hier das gleiche Bild, wie auf der Deutschlandkarte. Es war in Thüringen 2022 erneut viel zu warm. Davon waren auch unsere Hochlagen betroffen wie der Thüringer Wald und auch im Hainich war es deutlich zu warm wie auch an Teilen der Werra und der Saale. Im Thüringer Wald war sogar fast die komplette Länge des Mittelgebirges deutlich zu warm.
Nun schauen wir mal die warmen Tage an denn da gab es zahlreiche.
Erklärung : Ein Sommertag wird ab einer Temperatur von 25°C definiert. Ein heißer Tag, wird ab einer Temperatur von 30°C und darüber definiert !
Im Jahr 2022 haben wir bis zu 45 Tage erreicht mit Temperaturen um und über 25 Grad. Dabei sticht ein Gebiet im Bereich Hildburghausen hervor aber auch in der Nähe von Illmenau. Selbst in unseren höchsten Lagen gab es Sommertage. Schauen wir mal, wieviel heiße Tage es gab.
Diese Karte zeigt, die Anzahl der heißen Tage, also tage mit 30 Grad und mehr. Davon gab es nicht gerade wenige. Teilweise wurden 18 Tage mit 30 Grad und mehr gemessen und selbst im Thüringer Wald wurde mal die 30 Grad erreicht oder überschritten. An sollche Jahre bzw. Sommer werden wir uns gewöhnen müssen denn :
Die Zeitreihe zeigt einen weiteren teils deutlichen Anstieg der Temperaturen in den kommenden Jahren und somit werden die Sommertage aber auch heißen Tage zu nehmen. Zudem werden wir häufiger tropische Nächte haben.
Erklärung : tropische Nächte, sind Nächte an denen die Tiefsttemperaturen die 20 Grad nicht unterschreiten.
Auch zu sehen, das die letzten Jahre durchgehend positive Anomalien ( rote Balken ) zeigen und das teilweise sehr deutlich. Am Trend ändern auch nicht die einzelnen blauen Balken, wie das 30-jährige Mittel zeigt. Somit werden wir wohl mit zunehmenden heißen Sommern rechnen müssen die aber auch öfters Starkregenereignisse bringen können. Auch stationäre Regengebiete bzw. Schauer und Gewitter können häufiger werden, wenn die Höhenströmung schwächer wird.
Hier sehen wir als Beispiel den 19. Juni 2022 mit gemessenen Tamperaturen an offiziellen Wetterstationen. Wir sehen, das vielerorts die 30 Grad deutlich überschritten wurden und selbst im Bereich Oberhof gab es knapp 29 Grad. Für diesen tag hatte ich sogar eine Hitzewarnung aktiv und auch der deutsche Wetterdienst hatte eine amtliche Warnung aktiv.