Prognosen geben Hoffnung für Wintersport in Thüringen
Umstellung Wetterlage könnte Kälte und Schnee zum Thüringer Wald bringen
Der Thüringer Wald und somit die Wintersportgebiete waren ja bislang nicht gerade von Schnee besegnet. Ganz im Gegenteil. Viele Skiflächen waren kaum bis gar nicht benutzbar. Die Wetterlage aber, scheint nochmal in Richtung Winter zu kippen und besonders in unseren Hochlagen kann es weiß werden. In unseren tieferen lagen wird es zwar auch kalt allerdings sieht es mit Schnee eher mau aus.
Nach derzeitigem Stand könnte sich in der kommenden Woche die Wetterlage umstellen. Hatten wir bislang eine westlich geprägte Wetterlage könnte sich nun ein Tiefdrucksystem über Nordeuropa bis Südeuropa regelrecht einnisten. Dieses System wird von zwei kräftigen Hochs flankiert. Dabei kann polare oder auch arktische Luft angezapft werden und in Richtung Mitteleuropa gelenkt werden. Durch die Tiefdrucktätigkeiten könnte sich dann wolkenreiche und niederschlagsreiche Flächen zeigen die besonders in unseren höheren Lagen Schnee bringen. In manchen Gebieten Deutschlands werden sogar recht hohe Mengen an Schnee gerechnet wie z.B. im Hochschwarzwald mit 30 bis 45 cm oder auch der Eifel und dem Hochsauerland mit 15 bis 25 cm.
Im Thüringer Wald wird ebenfalls Schnee gerechnet aber mit geringeren Höhen was wir uns näher anschauen.
Nun nochmals zur Wetterlage. In der Höhe zeigt sich über Mitteleuropa ein Trog der die Bodentiefs stützt und die Achse mündet in ein Höhentief über Norditalien. Im Vorfeld gibt es Hebungsimpulse und auf der Rückseite Absinken im Zusammenspiel mit der Achse eines möglichen Höhenrückens. Dementsprechend kann auch die Höhenströmung auf Nord drehen und Höhenkaltluft nach Mitteleuropa führen. Dabei werden Temperaturen in ca. 5 bis 6 km Höhe von -30 bis -40 Grad gerechnet. Im bereich der planetarischen Grenzschicht in 1,4 bis 1,5 km Höhe werden Temperaturen von -5 bis -10 gerechnet und so zeigt sich durch einen deutlich erhöhten Delta T Wert ( vertikale Temperaturabnahme ) die Möglichkeit für instabile Schichtungen mit konvektiven Niederschlägen ( Schnee, Schneeregen oder Gewitter ).
Im weiteren Verlauf zum folgenden Wochenende könnte sich der Tiefdruckeinfluss abschwächen und zwischen dem kräftigen Hoch bei den Azoren und dem kräftigen Hoch über Russland eine Hochdruckbrücke ausbilden. Dabei käme weiterhin kalte Luft zu uns und die Bedingungen in den Hochlagen wären günstig auch für Beschneiungsanlagen.
Die Grafik des Multimodells für die Temperatur, zeigt ebenfalls den möglichen winterlichen Abschnitt des Wetters. Alle Modelllösungen zeigen Temperaturen von unter 0 Grad ( Schmücke ). Zudem werden dabei auch vereinzeln Niederschläge gerechnet. Vorerst aber bleibt es nass und vor allem windig mit einer erhöhten Sturmgefahr.
Wir sehen hier die Grafik, mit der möglichen Neuschneehöhe bis zum 22. Januar 2023 nach dem europäischen Wettermodell. Es zeichnet sich eine Südweststaulage ab mit höheren Schneemengen südwestlich des Rennsteigs . Verbreitet sind Werte von 0.5 bis 5 cm möglich. Allerdings wird nicht überall Neuschnee gerechnet und im allgemeinen ist das auf der zeitlichen Ausdehnung nur eine grobe Abschätzung die sich jederzeit ändern könnte. Die Wettermodelle sind sich allerdings mit der Umstellung der Wetterlage ziemlich einig.
Selbst im Modellvergleich sehen verschiedene Wettermodelle die Situation ähnlich. Jedoch sind bei sollchen Wetterlagen die Details noch unsicher. Zeitweise wurden in den letzten Modellläufen sogar richtige Schneetiefs gerechnet woraus jetzt aber ein Tiefdrucksystem geworden ist. Da viele Modelle die Situation rechnen, scheint die Schneewahrscheinlichkeit in den höheren Lagen recht hoch zu sein.