Orkan Westeuropa 02 November 2023

Orkan Westeuropa ?

Über Westeuropa droht in den ersten Novembertagen ein Orkan

Der Westen und Nordwesten von Deutschland möglicherweise am Rand des Tiefs mit Sturmgefahr

Die aktuelle Lage 31.10.2023

Isobarenkarte und Isohypsen 31 Oktober 2023
Isobaren ( Linien gleichen Luftdrucks schwarz ) und Ishypsen ( Linien gleichen Geopotentials rot gestrichelt

Deutschland befindet sich auch heute unter Tiefdruckeinfluss. Immer wieder erreichen uns Tiefausläufer die uns auch immer wieder viele Wolken und Regen bringen. Dabei gelangen wir abwechselnd in eine milde und in eine kühle Strömung. In der Höhe herrscht eine westlich geprägte Strömung wodurch man von einer Westwetterlage spricht. Diese ist typisch für das Wechselspiel zwischen milde und kühle Witterungsabschnitte die teilweise rasch ablaufen. So zieht das eine Tief nach Osten oder Nordosten ab aber das nächste folgt schon wieder. Nun aber intensiviert sich die Situation und es könnte sich ein Orkantief entwickeln das sich über den britischen Inseln als steuerndes Tief festsetzt bzw. einnistet und hochreichend ist.

Orkan Bodendruck 02.11.2023

Hier sehen wir die Bodendruckkarte vom 2. November 2023. Dabei zeigt sich das Orkantief mit seinem Kern genau über England. Die Linien gleichen Luftdrucks liegen dabei sehr eng beieinander was einen sehr hohen Druckunterschied anzeigt. Aufgrund des Ausgleichszwang der Natur versucht diese, den Druckunterschied auszugleichen und das macht sich beim Wind bemerkbar. Im Tief steigt die Luft auf und so fehlt diese am Boden und dadurch strömt die Luft zum Tiefzentrum hin. Je stärker dieser Unterschied ausgeglichen werden muss, desto schneller muss die Luft nachströmen. Bedeutet je stärker der Druckunterschied auf engem Raum ist, desto stärker ist die Strömung und somit der Wind. Wir sehen die dichteste Isobarendrängung über dem Ärmelkanal wodurch hier voraussichtlich der stärkste Wind zu erwarten ist. Die Modelle rechnen teilweise Böen von 120 bis 150 km/h.

Was auch auffällt ist ein kleineres Randtief  westlich von Brest ( Frankreich ). Dieses verlagert sich weiter in Richtung Biskaya und könnte dann in Folge für schweren Sturm bis Orkan über der Biskaya und Frankreich sorgen. Ein weiteres Randtief möchte sich womöglich im Nordwesten von Schottland bilden und mit der Höhenströmung südwärts verlagern. Randtiefs können auch zu Schnellläufern werden und ohne jegliche Vertiefung des Drucks rasche Verlagerungsgeschwindigkeiten erreichen und dabei ebenfalls Potential für Sturm und Orkan bringen. Diese Tiefs verlagern sich unterhalb des Jetstreams.

Orkan Westeuropa Jetstream 

Starkwindband Jetstream

Diese Grafik zeigt den Wind in 300 hPa Druckniveau. Das ist der Bereich des Jetstreams in ca. 8 bis 10 km Höhe. Der Jetstream ist ein Starkwindband der auch unser Wetter lenkt. Schaut man in Strömungsrichtung des Jetstreaks ( Gebiet der höchsten Windgeschwindigkeiten ) so liegt am linken Jetauszug ein Gebiet mit einer Höhendivergenz. Im Umkehrschluss befindet sich eine Konvergenz am Boden. Hier befindet sich also ein gebiet in der die Luft aufsteigt und am Boden kommt es zu Druckabfall. Hier herrschen für Tiefdruckgebiete günstige Bedingungen. Im linken Jeteinzug herrschen dagegen umgekehrte Bedingungen und somit Absinken und Druckanstieg was eher für Hochdruckgebiete günstig ist. Das gleiche gilt umgekehrt auf der rechten Seite. Rechter Jeteinzug = Hebung und Druckabfall am Boden und rechter Jetauszug = Absinken und Druckanstieg. Tiefdruckgebiete verlagern sich dabei zur Gegend mit dem Druckabfall. Zudem zeigt sich eine Trogachse. Im Vorfeld zeigt sich Hebung und Druckabfall während auf der Rückseite Absinken und Druckanstieg zeigt. Dort wo die Krümmung am stärksten ist zeigt sich zudem eine starke Krümmungsvorticity der ebenfalls zu Hebungsimpulsen führt. Auch dadurch können Tiefs profitieren. Kommt es dabei zu einer Instabilität der Atmosphäre können Schauer und auch Gewitter die Höhenwinde aus ca. 1.44 oder auch 3 km herabmischen wodurch diese vor allem oberhalb 300 Meter fast 1:1 zum Mittelwind in den Druckflächen als Böen auftreten können und selbst am Boden diese Gefahr besteht. 

 

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