Tornado Rheinland Pfalz Dopplerradar

Tornado 21-09-2023 Nusbaum

Tornado sorgte für Schäden und verletzten in Rheinland Pfalz

Ex-Hurrikan Lee sorgt für Tornado in Nusbaum westlich von Bitburg in der Eifel

Tornado Rheinland Pfalz Satellitenbild Ex-Hurrikan Lee

Die Situation am Mittag des 21.09.2023 zeigt das verantwortliche Tief mit seiner Kaltfront, die gestern für Schauer und Gewitter sorgte. Dabei kam es am Nachmittag zu einem bestätigten Tornado mit einer vermutlichen Stärke von F2.

Es kam zu zahlreichen Gebäude- und Vegetationsschäden wie entwurzelte Bäume und abgedeckte Dächer. Der Tornado wurde auch dokumentiert.


Tornado Details / Analyse

Tornado Rheinland Pfalz Dopplerradar
Das Doppler kann erkennen lassen wo es zu Rotation gekommen ist.

Wir sehen hier das sogenannte Dopplerradarbild. Mit diesem kann ermittelt werden, wo es zu Rotation gekommen ist. Es zeigt zum einen die Luftbewegung zum Radarstandort hin und vom Radarstandort weg. Je stärker auf engen Raum es zu Unterschieden kommt desto kräftiger kann dabei die Rotation ausfallen. In diesem Fall ( makierter Bereich ) zeigt sich eine rötliche Färbung nahe an einer hellgrünen Färbung was auf eine engbegrenzte Rotation hindeutet. Allerdings kann nicht erkannt werden, ob es zu einem Tornado kam. Das lässt sich meisst erst durch Zeugenaussagen, filmische Dokumentation oder auch das Schadensbild feststellen.

Bei den Tornado gibt es zwei Haupttypen. Zum einen der Typ 1 : Superzellentornado und dann der Typ 2 nicht superzellarer Tornado.

Der Typ 1 ist die stärkste variante und kann auch in Deutschland durchaus Stärken bis F5 erreichen was jedoch sehr selten ist. Stärken F0 bis F3 dagegen werden schon häufiger gemeldet und dokumentiert. Allerdings gab es auch immer wieder mal einen F4 Tornado. In Europa nimmt man allerdings eine weitaus feinere Einschätzung der Stärke. Man nennt diese die Torro-Skala. Mittlerweile gibt es auch eine modifizierte Tornadoskala die sogenannte EF-Skala. Siehe dazu : Windstärkentabellen

Laut der Tornadoliste gab es mittlerweile 27 bestätigte Tornadofälle, 3 plausible und 132 Verdachtsfälle. Diese Statistik mit den möglichen gemeldeten Tornados finden Sie unter dem Link : Tornadoliste

Damit Tornados entstehen können, braucht es verschiedene Tornados. Das wichtigste ist die sogenannte vertikale Windscherung. Dabei nimmt der Wind mit der Höhe zu und / oder wechselt mit der Höhe die Richtung. Nun fehlt die sogenannte Konvektion ( Schauer / Gewitter ). Es ist dafür Energie, Labilität, Hebung und Feuchtigkeit erforderlich. Ist es zu Bildung eines Gewitters gekommt packt die vertikale Windscherung und Auf- und Abwinde können getrennt werden, wodurch die Zellen langlebiger und organisierter werden. Beginnt das Gewitter zu rotieren so spricht man von einer Superzelle. Hängt die Basis oder die Wallcloud unterhalb von 2 oder sogar 1 km Höhe über dem Boden so kann die bodennahe Scherung greifen. Dabei kann es dann zur Entstehung eines Tornados kommen.

In unserem Fall gab es eine verikale hochreichende aber auch bodennahe Scherung wodurch es auch zur Freisetzung von kinetischer Energie kam. Diese Energie kommt bei ausgelösster Feuchtkonvektion zum eigentlichen Cape hinzu und so können dann auch bei niedrigen Capewerten kräftige Gewitter entstehen. Die hebung wurde zum einen durch die Kaltfront ausgelösst aber auch durch einen dahinter folgenden Trog.

 

In unserem Fall kamen also vertikale Windscherung, Storm Relative Helizity zum tragen was dementsprechend die organisierte Konvektion begünstigt hatte. Dabei wurde bei eigentlich niedriger Energie durch die Scherungsenergie deutlich mehr Energie freigesetzt. Feuchtigkeit und Labilität taten das übrige.

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